"Sie betrachteten sie nicht bloss als gewöhnliche Videos, sondern als Hilfsmittel, um eine Diskussion in Gang zu bringen. Dass sie das Video anhalten, zurückspulen und dank der „Kommentarfunktion“ Inhalte auch online besprechen konnten, fanden sie sehr nützlich."

"Die vorgefertigten Videos sind nie didaktisch, sie halten zu vieles für selbstverständlich, sie stützen sich auf Grundlagen, die sie nicht in Frage stellen, und werden aus dem Kontext gerissen. Sie setzen ein bestimmtes Wissen in Bereichen wie Politik, Umwelt, ökologie usw. voraus. Und dabei besteht unsere Aufgabe doch eigentlich darin, die Videos in einen Kontext zu stellen, zu bearbeiten, zu wiederholen und zu ergänzen, um das Lernen zu erleichtern."

"Für uns aus der Berufspraxis ist es ein grosser Vorteil, eine Arbeit zeigen statt nur erklären zu können. In einem Handwerksberuf wie dem unseren lernt man durch Beobachten, und es ist sehr hilfreich, auf Unterrichtsmittel wie Videos zurückgreifen zu können, gerade für Arbeiten, die man selten bis nie ausführt, da wir die Arbeiten so besser veranschaulichen können. Ebenfalls ein Vorteil ist, dass wir während der Sichtung der Videos aktive Punkte setzen können, aus denen sich bisweilen Diskussionen ergeben, in denen wir besonders wichtige Arbeiten vertiefter betrachten oder an die Theorie anknüpfen."

"Die Videos sind ein didaktisches Hilfsmittel, das den Studierenden Gelegenheit bietet, Techniken oder Kompetenzen im Pflegebereich zu erlernen, oder sich mit solchen zu befassen und vertraut zu machen, gerade in Bereichen, die sich für praktische übungen nicht eignen oder nur an einem Patienten aus Fleisch und Blut ausgeführt werden können."

"Das Positive an solchen Videos ist, dass man sie auf unterschiedlichste Art und Weise einsetzen kann, je nachdem, wen man vor sich hat. Man kann sie interaktiv im Computerraum nutzen. Man kann aber auch ganze Videos oder Auszüge daraus mit der Klasse anschauen oder sie für Gruppenarbeiten einsetzen."

"Die interaktiven Videos fördern die Selbständigkeit. Die Nutzer sitzen mit Kopfhörern vor dem PC und sind es sich nicht so gewohnt, vor einem Bildschirm zu sitzen und „mit sich selbst“ zu sprechen: Von ihren Klassenkameraden isoliert und von der Klassendynamik losgelöst, müssen sie Anweisungen befolgen und ausschliesslich auf ihre eigenen Ressourcen zurückgreifen. Dass sie ihre Zeit und Ressourcen selbständig einteilen können, ist eine spannende und neue Herausforderung, das sind sie sich in der Regel nicht gewohnt."

"Die Lernenden gehen den gewählten Lernweg im eigenen Tempo und je nach Motivation, sie nutzen ihre Zeit und Energie unabhängig vom Tempo der Klasse. Im Klassenzimmer beobachten wir oft, dass schwächere Lernende die stärkeren „bremsen“ oder die Leistungsstärksten das Unterrichtstempo bestimmen. Hier geschieht das Gegenteil: eine Demokratisierung des Lernens."